Bericht vom 62. Trader-Stammtisch mit Sven Synowzik

Bei unserem 62. Dresdner Trader-Stammtisch drehte sich im Vortrag diesmal alles um das oftmals etwas belächelte Thema Buy & Hold, also das langfristige Kaufen & Halten von Positionen. Rund 20 interessierte Gäste hatten sich dazu wieder einmal in der Dresdner Aussicht eingefunden. Als Referent des Abends konnten wir zum mittlerweile 4. Mal Sven Synowzik gewinnen.

Nach einer kurzen Vorstellung berichtete er sehr offen und ehrlich über seine Ergebnisse und Erfahrungen mit dem Stillhaltergeschäft (Verkauf von Optionen), was Inhalt seines letzten Vortrags vor rund 2 Jahren war. Während 2017 diese Art des Börsenhandels zu einer sehr guten Rendite führte, folgten 2018 einige Performancerückschläge. So musste das Jahr 2018 – trotz aktivem Handelns - als ein Verlustjahr verbucht werden, was zu einem ersten Zwischenfazit führte: 

Performance kommt. Performance geht. Gebühren bleiben.

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Der anschließende Vergleich mit den Renditen des breiten Aktienmarktes wie dem S&P500 zeigte zudem, dass in den letzten 10 Jahren im Schnitt durch einfaches Halten eines ETFs (z.B. SPY) deutlich über 10 % Rendite pro Jahr möglich waren. Bei nahezu keinen Kosten oder zeitlichem Aufwand. Selbst mit Einbeziehung des letzten großen Börsencrashs im Jahr 2008 lagen die Renditen noch bei etwa 7 % für den S&P500.

Der Referent verglich den Buy&Hold-Ansatz sehr anschaulich mit einer Losbude auf dem Rummel, denn: Nur wer mitmacht, kann gewinnen! Des Weiteren verglich er diesen Ansatz allerdings in manchen Phasen auch mit einer turbulenten Fahrt in einer Achterbahn. Klar, die rasante Abwärtsfahrt möchte an der Börse eigentlich niemand so recht erleben.

Aus diesem Grund stellte der Referent zwei interessante Ansätze zur möglichen Vermeidung von Börsencrashs vor. Zum einen handelt es sich um die Berücksichtigung der US-Arbeitslosenquote als makroökonomischer Indikator. Diese Zahlen werden jeden Monat kostenlos veröffentlicht und geben einen erstaunlich guten vorlaufenden Hinweis auf eine bevorstehende Rezession, die meist mit Kursrückgängen einhergeht. Mit sehr einfachen Mitteln lässt sich diese Quote als Ampelsystem verwenden, um frühzeitig aus den Aktienmärkten auszusteigen.

Der Ausstieg aus den risikoreicheren Aktienmärkten bedeutet entweder, dass man sein Geld einfach auf dem Konto lässt bis sich wieder Einstiegsmöglichkeiten ergeben. Oder es in risikoärmere Anlageklassen umschichtet wie z.B. Staatsanleihen.

Unter Berücksichtigung dieser einfach umzusetzenden Ansätze zeigte der Referent sehr erstaunliche Renditekurven für einen Zeitraum der letzten 20 Jahre. Mit einem sehr geringen Zeit- und Kostenaufwand konnten trotz Rezession durchaus etwa 12 % p.a. erreicht werden bei einem gleichzeitig deutlich geringeren Drawdown von unter 20 %. Womit deutlich gezeigt wurde, dass „Mehr Rendite, weniger Risiko“ sich keinesfalls ausschließen.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass an der Börse weniger oftmals mehr ist und man auch mit sehr einfachen und kostengünstigen Mitteln das Börsenparkett mit einem Gewinn verlassen kann. Gerade für Börsen-Anfänger, die oftmals verzweifelt auf der Suche nach der passenden Strategie sind und dafür meist viel Geld bezahlen, ein wirklicher Mehrwert.

 

An dieser Stelle bleibt mir nur noch einmal vielen Dank an Sven Synowzik, dass er diesen sehr wissenswerten Vortrag ausgearbeitet hat und wir freuen uns schon auf weitere erhellende Artikel.
Zwei weitere Artikel von Sven, welche auch sehr gut zu dem Thema passen findet hier unter:

https://www.trader-stammtisch.de/artikel/performance-kommt-performance-geht-gebuehren-schwanken-nie_70

https://www.trader-stammtisch.de/artikel/boersenjahr-2018-ausser-spesen-fast-nichts-gewesen-oder_69

 

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03.05.2019 | 52623 Aufrufe