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ThinkMarkets Analyse vom 20.10.16

ThinkMarkets Analyse vom 20.10.16

Zwischen den beiden Kandidaten gab es nach der dritten Präsidentschaftsdebatte keinen Händedruck. Dies fasst das schonungslose Vonstattengehen der Debatte adäquat zusammen, die möglicherweise einer der speziellsten Momente des Fernsehens Geschichte gemacht hat. Clinton und Trump haben hauptsächlich ihre jeweils gegenseitlichen Argumente bekrittelt, anstatt konkrete Pläne für die Wirtschaft der USA sowie die weitere Zukunft des Landes zu offenbaren. Einige der schonungslosen Themen der Debatte waren Terrorismus, ein manipuliertes Wahlsystem, Clintons E-Mails, und die Infragestellung Trumps Glaubwürdigkeit aufgrund seiner Haltung gegenüber Frauen.

Beide Seiten haben sich durchwegs selbst verteidigt, jedoch hat Trump es nicht geschafft, den verlorenen Boden wieder zurückzugewinnen. Einige seiner Aussagen erwiesen sich allerdings zu seinen Gunsten, wie zum Beispiel seine Kritik an den Vorgehensweisen von Obama und Clinton. Zusätzlich war er an diesem Abend auf Twitter die populärste Person, und auch auf Facebook herrschte Trump in den Konversationen vor.

Ausschlaggebend in der Debatte war, dass Mr. Trump sagte, er werde das Wahlergebnis womöglich nicht akzeptieren. Dieser Moment wird von der Öffentlichkeit mit Al Gore verglichen. Allerdings hat Mr. Gore das Wahlergebnis akzeptiert, wohingegen Mr. Trump einen Mangel an Respekt für das US-Wahlsystem zu haben scheint.

Die Währungen gelten als weiterer Indikator über den Gewinner der Debatte am Mittwoch. Der Mexikanische Peso fiel positiv durch die Wiederaufholung seiner Verluste gegen den Dollar auf. Dies überzeugt Trader davon, dass Mr. Trump eine weitere Debatte verloren hat.

Die am Mittwoch getätigte Aussage eines Mitglieds der US-Notenbank, erwies sich als ausschlaggebend für den Dollar-Index. Es wurde ein klares Zeichen für die Zinssätze gesetzt. Ferner wurde dem Markt verdeutlicht, dass es bezüglich der Zinssatzerhöhung keine Eile gibt. Trader erhielten ein klares Signal, dass die US-Notenbank den Zinssatz dieses Jahr erhöhen wird. Überdies hat die Schwäche des Dollars die Preise der Edelmetalle in die Höhe getrieben.

Die ausständige Sitzung der EZB fordert aktuell die meiste Aufmerksamkeit von Tradern. Wir denken, dass die Bank bezüglich ihrer geldpolitischen Entscheidungen ausharren wird und keine weiteren Maßnahmen während der Versammlung einleiten wird. Jedoch vermuten wir auch, dass das Komitee die Wichtigkeit der Fortführung der quantitativen Lockerung unterstreichen wird. Der Monat Dezember bietet daher die beste Möglichkeit für weitere quantitative Lockerung. Der Zentralbankrat wird nicht daran vorbeikommen, die quantitative Lockerung zu erhöhen, sowie die im März fällige Frist zu verlängern.

Draghi wird intensiv über das „Taper Tantrum“ befragt werden, und die EZB wird bald mit der Anleihereduktion beginnen müssen. Die Inflationsrate schreitet nämlich immer weiter und immer schneller voran. Jedoch könnte Draghi den Markt daran erinnern, was während der diesbezüglichen Diskussion der US-Notenbank passiert ist. Wenn also die EZB beginnt, die quantitative Lockerung voranzutreiben, wird dies wahrscheinlich graduell vonstattengehen, und somit eine reibungslose Anlagenreduktion gewährleisten.

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