Bericht vom 49. Trader-Stammtisch 29.03.2017

Konservativer Vermögensaufbau mit Aktienoptionen

Bei unserem 49. Trader-Stammtisch drehte sich alles um das so genannte Stillhaltergeschäft, also den Verkauf von Optionen.

Nach einer kurzen Vorstellung erklärte unser Referent des Abends, Sven Synowzik, wie er nach seinem langen Weg durch den Dschungel der unterschiedlichen Börsenaktivitäten schließlich im Bereich des Stillhaltergeschäfts angekommen ist.

In seiner Einleitung ging er zunächst auf die Rolle des Stillhaltergeschäfts ein und warum diese Art des Börsenhandels trotz seiner überwiegenden Vorteile im Vergleich zum klassischen Börsenhandels noch relativ unbekannt ist. Mangelndes Grundwissen über die durchaus komplexere Handhabung von Optionen und die in diesem Zusammenhang immer wieder auftretende Verwechslung mit deutlich risikoreicheren Optionsscheinen, können u.a. als Hauptgründe genannt werden.

Anschließend wurden ein paar grundlegende Gedanken des Optionsgeschäfts erläutert, um sowohl Neuling als auch fortgeschrittenen Händler auf einen möglichst einheitlichen Wissenstand zu bringen. Im Fokus stand hier vor allem der Verkauf von Put-Optionen auf amerikanische Aktien. Den Sinn und Zweck von Optionen erläuterte der Referent recht anschaulich an mehreren Beispielen, und er verwies dabei auf die Parallelen zum klassischen Versicherungsgeschäft. Hier zeigte sich schon, welche signifikanten Vorteile der Verkäufer von Optionen gegenüber einem Käufer hat.

Prämie und Risiko

Doch trotz der viele
n Vorteile des Stillhaltergeschäfts, blieben die Risiken nicht unbeachtet. Sein größtes Risiko beim Verkauf von Put-Optionen sieht der Stillhalter primär in einem so genannten Andienen der Aktien. Das bedeutet, dass bei einem zu starken Kursrückgang, der Stillhalter seitens des Optionskäufers in die Pflicht genommen werden kann, 100 Aktien des Unternehmens zum vorher festgelegten Preis zu kaufen. Für dieses Risiko erhielt der Stillhalter vorher eine Prämie. Oftmals wird dieses Andienen vom Trader als „Unfall“ bezeichnet. Blockiertes Kapital und die Angst vor Buchverlusten sind hier die größten Befürchtungen. 

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Keine Angst vor Qualität im Depot!

Da Herr Synowzik selbst seit einigen Jahren in Dividendenaktien investiert, spannte er an mehreren Stellen den Bogen zu unserem Vortrag im Januar mit Nils Gajowiy. Er versuchte damit eine etwas andere Sichtweise auf das Andienen von Aktien zu geben und zeigte anhand eines Beispiels, dass man durch eine geschickte Vorauswahl der Aktien, trotz „Unfalls“ durchaus einen realisierten Cash-Flow im Bereich von jährlich 10 % erreichen kann. An dieser Stelle wurde sehr deutlich, dass sich aktiver Börsenhandel und längerfristiges Investieren mit Hilfe des Optionshandels tatsächlich sehr gut kombinieren lassen.

Etwas erschlagen vom anspruchsvollen Inhalt des Vortrags, konnten sich alle Teilnehmer anschließend beim leckeren Essen stärken und weiterdiskutieren bzw. Fragen stellen.

Auch wenn das Stillhaltergeschäft sicherlich zunächst etwas komplex erscheint und bei uns in Deutschland eine noch sehr kleine Rolle spielt, konnte der Vortrag einen schönen Einblick geben und hat möglicherweise den einen oder anderen Teilnehmer dazu motiviert, sich doch etwas intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen. Die angeregten Diskussionen zeigten auf jeden Fall, dass das Thema gut ankam. Gegen Mitternacht verließen dann die letzten Teilnehmer die Gaststätte im Sportpark.

Noch einmal vielen Dank an Sven Synowzik für den super Vortrag und wir wünschen Ihm weiter viel Erfolg. 

Wer Interesse an den Folien zum Vortrag oder der integrierten Excel-Bewertungsmatrix (Fish-Liste) hat, kann sich mit einer persönlichen Nachricht an den Referenten wenden -> Sven

 

Ergänzung: 

Für alle die sich noch nicht zu viel mit börsengehandelten Optionen beschäftigt haben (nicht zu verwechseln mit Optionsscheinen oder Binäre Optionen), finden unter http://www.eurexwbt.de/index.php/de eine gute Beschreibung. 

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03.04.2017 | 54942 Aufrufe